Werbung - Von Anfang an, ein Werbeleben lang
Ich bin am neunzehnten Juni neuzehnhundertneunundfünfzig in Wien auf die Welt gekommen. Obwohl mein Vater aus Siebenbürgen stammt und meine Mutter aus Stadlau, war ich sofort österreichischer Staatsbürger. Geburtsmäßig kann ich mich an gar nichts erinnern. Angeblich weckte ich mit meinem ersten Schrei gleich die Aufmerksamkeit meiner Eltern sowie aller anderen Krankenhausbesucher und Patienten. Das Interesse meiner Schwester an mir schwand jedoch sogleich mit diesem. Den Wunsch (engl. Desire) meiner Eltern nach einem Genie konnte ich leider nicht erfüllen - das wussten sie zu der Zeit aber noch nicht. Ich sorgte aber wenigstens immer für Action. Der AIDA-Effekt (auf favoritnerisch "Eida") sollte mich fortan begleiten.
So reichte meine Bewegungsbegabung immerhin zu einem fünften Platz bei einem Turnvereins-Waldlauf 1972 und zu einem zweiten Platz beim Schulschikurs 1974 in der zweiten Leistungsgruppe. Den Rudolf-Sallinger-Preis, der mit 10.000 Schillingen dotiert war, gewann ich mit meiner Diplomarbeit zwar auch, wer die Stärke der Brillen des legendären Wirtschaftkammerpräsidenten jedoch gekannt hat, kann erahnen, dass er die über 600-seitige Arbeit nie gelesen hat. Ich vermute also, dass die Preisträger aus einem Glückstopf gezogen wurden. Der aufmerksame Leser nahm jetzt natürlich die unterschwellige Information meiner universitären Ausbildung wahr. Volkschule, Gymnasium und HAK überspringe ich daher. Der Präsenzdienst wurde von mir abgeleistet und ja, er war völlig sinnlos aber ich habe mir dabei wenigstens einige Blödheiten geleistet, die ich jetzt als Lebens-Schwänke weitergeben kann. Hätte auch im Bau enden können.
1986 begann für mich der Ernst des Lebens in der Werbeagentur von Ernst Haupt-Stummer (soviel Ernst ist jetzt wirklich ein Zufall). Dort lernte ich das Werbehandwerk praktisch von der Pike auf (theoretisch war ich ja schon eine Koryphäe). Übrigens stammt der Ausdruck "von der Pike auf" aus der Kriegsführung. Die armen Soldaten in der ersten Reihe eines Bataillons waren mit einer einfach Pike (Lanze mit Eisenspitz) ausgestattet und sollten die Angreifer damit wohl zu Tode "pieksen". Zumeist geschah es umgekehrt. Ich schweife ab.... Ich überlebte die Ausbildung und dankte es meinem Mentor mit dem Gang in die werbliche Selbstständigkeit. Er selbst hatte sich zu der Zeit aber auch schon als Privatier vertschüsst - mit einem Batzen Geld, den er durch den Verkauf seiner Werbeagentur an JWT lukrierte. Schon einige Jahre zuvor fand ich meine Märchenprinzessin (Evi), die den AIDA-Turbo in mir zündete. Das zweite A führte mich ins Standesamt - der Babybauch war nur der Anlass, aber nicht der Grund.
Gar liebliche Kinderchen folgten sogleich. 1991 Tochter Annina und 1993 Sohn Fabian. Zeitweise konnte ich nach deren Geburt meine Schwester verstehen (siehe 5. Satz oben). Heute erklärt mir der Sohn, wie man Rennautos baut und die Tochter, wie man Filme macht. Ich lerne also nie aus. In der Werbung war es immer mein Bestreben die Dumpfheit in der textlichen Gestaltung ("Mehr als drei Wörter in der Headline liest kein Mensch", wer sagt denn das?), das Speichellecken um Aufträge und "Networking" bei Werbeveranstaltungen, anderen zu überlassen. Ich bin daher bis jetzt nicht reich geworden, habe mir den Werbestolz jedoch genau so erhalten, wie meine Familie. Und das können nicht viele Werber von sich behaupten.........
Für alle, die's genau wissen wollen:
Geburtstag: 19. Juni 1959
Geburtsort: Wien
Staatsangehörigkeit: Österreich
Familienstand: verheiratet seit 1991, 2 Kinder
Schulausbildung: 1965 - 1969 VS Zeltgasse/Wien, 1969 - 1973 BRG Albertgasse/Wien, 1973 - 1978 HAK II, Hamerlingplatz/Wien
Präsenzdienst: Okt. 1978 – Mai 1979 abgeleistet in Graz und Wien
Studium: Sept. 1979 – Juni 1986 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. Spezielle Betriebswirtschaftslehren: 1. Werbung und Marktforschung 2. Unternehmensführung Diplomarbeit am Ordinariat für Werbung und Marktforschung (Trend/Profil Auftragsarbeit): "Die Messung der Anzeigenwirkung unter besonderer Berücksichtigung des Compagnon-Verfahrens" (ausgezeichnet mit dem "Rudolf Sallinger Preis 1986"), Juli/August 1984 Marketing Summerterm an der Miami University, Oxford, Ohio/USA; Juni 1986 Sponsion zum Mag. rer. soc. oec
Berufliche Tätigkeiten:
Sept. 1998 bis dato Agenturleitung der Bottesch KG (Werbeagentur); Jän. 1991 bis September 1998 Selbständiger Marketing- und Werbeberater, Werbekonzeptionist und Werbetexter; Sept. 1986 – Dez. 1990 Account Manager/Senior Account Manager Werbeagentur Haupt-Stummer/J.W.Thompson, Wien.
Zusätzliche Tätigkeiten:
Sept. 1993 – Juli 1996 Vertragslehrer für Werbung/Werbelehre, Höhere Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt (Fachrichtung Grafik-Design), Wien XIV.
Okt. 1997 bis dato Marketingleitung bei der Steinbauer Development GmbH (vorm. Steinbauer Gartengestaltung GmbH.)
Praktika: 1979 -1984 zahlreiche Praktika im In- und Ausland (z.B. Werbeagenturen, Daimler Benz/Stuttgart, Werbefilmunternehmen)
Besondere Kenntnisse: Englisch (sehr gut), Französisch (Grundkenntnisse), MS-Office
Hobbys: Tennis, Fußball, Theater



